Konzeption und Umsetzung einer Rauminstallation im Fundbureau gemeinsam mit Lars Mextorf. Ein ehemaliges Fundbüro der Deutschen Bahn in den Eisenbahnbrückengewölben unter der Sternbrücke im Hamburger Schanzenviertel diente als Ausstellungsraum für ortsspezifische künstlerische Interventionen.
Die Arbeit nimmt die besondere Atmosphäre des Ortes auf und verstärkt sie. In den fensterlosen Räumen mit ockerfarbenen Wandkacheln und offen verlegten Leitungen dominiert die Tristesse einer zweckmäßigen, improvisierten Einrichtung. Die kellerartige Anmutung verleiht dem Ort eine leicht depressive Ausstrahlung.
Der auf den Kacheln angebrachte Wandschmuck in Form von geometrisch reduzierten Blüten ist eine Abwandlung der in den 1970er Jahren beliebten Prilblumenaufkleber. Dienten sie damals dazu, die sterilen weißen Küchen der Nachkriegsneubauten unter dem Einfluss der Pop Art mit bunten Farbklecksen fröhlicher zu gestalten, so geht von der modifizierten Version eine eher gedrückte Stimmung aus. Die Umwandlung der Originalfarben in deren Komplementärfarben verleiht ihnen eine gänzlich andere emotionale Qualität. Ein minimaler ästhetischer Eingriff in den Raum genügt, um seine Atmosphäre intensiver spürbar zu machen.